Schweinfurt ist bunt und der neu gegründete Verein Freunde von Schweinfurt ist bunt e.V. treten kreativ, aufmerksam und entschlossen den Rechtsextremen entgegen, wenn diese die Stadt heimsuchen. Das hat das zivilgesellschaftliche Bündnis am vergangenen Samstag wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Nach einer skurrilen Vorstellung der Nazi- Kleinstpartei „Der III.Weg“ reinigten Verein und Bündnis die benutze Fläche mit Schaufel und Besen vom braunen Gedankenmüll.
Aber der Reihe nach. Am Nachmittag des 20. Aprils wurde dem Bündnis bekannt, dass die Nazi- Partei eine „Versammlung“ in der Schweinfurter Innenstadt für Samstag, den 22. April angemeldet hat. Innerhalb von 24 Stunden schaffte es der ehrenamtlich tätige Vorstand des Vereins ein Widerstandskonzept zu entwerfen, eine Gegenveranstaltung anzumelden und die nötigen inhaltlichen sowie organisatorischen Vorbereitungen zu treffen.
So standen dem Häuflein von acht Nazis fünfzig bis siebzig aufrechte Demokraten der Schweinfurter Zivilgesellschaft am Wichtermann- Platz gegenüber, die für ein friedliches Schweinfurt demonstrierten. In kurzen, spontanen Redebeiträgen machten sich MdL Kathi Petersen, Diakoniechef Jochen Keßler- Rose und Bündnissprecher Frank Firsching für die demokratisch- freiheitlichen Grundrechte unserer Gesellschaft stark.Der Aufzug der Ewiggestrigen Rassisten fand in der Bevölkerung kaum Beachtung, obwohl der Veranstaltungsort zu den meist frequentiertesten in der gesamten Innenstadt gehört. Nur eine Handvoll Sympathisanten beobachteten das Schauspiel aus sicherer Entfernung, sodass die Polizei keine Mühe hatte.
Für Frank Firsching bleibt es die Hauptaufgabe von Verein und Bündnis die Demokratie vor den Neonazis und anderen Rassisten wirksam zu schützen. Dazu gehöre es immer wieder da zu sein, „wenn die braune, dunkle Vergangenheit unsers Landes Boden zurückgewinnen will.“