Herz statt Hetze

10. September 2018 | Aktionen

Über 500 Teilnehmer machten am Samstag deutlich: „Herz statt Hetze“! Vielen Dank an alle, die sich beteiligt haben. Gemeinsam haben wir ein Herz aus Blumen gelegt. Dieses Herz steht für unser Gedanken an alle Opfer von Gewalt. Pfarrer Wolfgang Weich betonte in seiner Rede: Man dürfe diese Taten, von denen jede eine zu viel sei, aber nicht für Hetze instrumentalisieren.
Gegen diese Instrumentalisierung wandte sich auch die Leiterin der Schweinfurter Frauenhauses „Frauen helfen Frauen“, Gertrud Schätzlein. Sie ging auf das Thema ein, dass sich auch die rechte Veranstaltung vordergründig auf die Fahnen geschrieben hatte, dem Schutz von Frauen. Sie stellte klar, dass Gewalt gegen Mädchen und Frauen nicht auf einzelne Nationalitäten beschränkt sei. Der gefährlichste Ort, Opfer eines gewalttätigen Mannes zu werden, sei nicht der dunkle Park, sondern weiterhin die eigenen vier Wände, gerade in der Trennungsphase.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen bat alle darum, nicht von „der Politik“ oder „den Politikern“ zu sprechen. Genau hinschauen, wer welche Position vertrete und gemeinsam diskutieren. Davon lebt unsere Demokratie. Sie freute sich, dass auch Schweinfurt klar dafür stehe: wir sind mehr! Die Stadträte Ulrike Schneider, Schweinfurter Liste machte sich Sorgen, um unsere Demokratie, falls die AfD Mainstream würde.
Marietta Eder hatte zu Beginn bewusst darauf verzichtet aus dem völkischen Aufruf zur Kundgebung „Kandel ist überall“ zu zitieren. Sie machte deutlich, dass bei den bisherigen Veranstaltungen AfD und Neonaziszene ganz offen gemeinsam auf der Straße demonstrierten. Sie kritisierte scharf, dass auf dem Flyer das Motiv der Stolpersteine zu sehen war. Diese sind ein Kunstprojekt des Künstler Gunter Demnig. Mit den kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Die stellv. Vorsitzende verlaß auch die Schweinfurter Erklärung zur Landtags- und Bezirkstagswahl.

180828 Schweinfurter Erklärung

Bilder

Fotos:Uwe Gratzky