Zu einem Diskussions- und Vortragsabend im Naturfreundehaus Schweinfurt hatte der Verein „Freunde von Schweinfurt ist bunt e.V“. zum Thema Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern eingeladen. Werner Fröhlich von der Ludwig-Maximilians-Universität München stellte hierbei den gut 50 Gästen aus der Zivilgesellschaft die Ergebnisse der Studie zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in Bayern für das Jahr 2016 vor.
Das „Syndrom“ der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, das auf einer Ideologie der Ungleichwertigkeit basiere, setzt sich in der Studie aus acht verschiedenen Elementen zusammen: Muslimenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus, Abwertung Homosexueller, Abwertung Langzeitarbeitsloser, Antiziganismus, „klassischer“ Rassismus und Abwertung von Flüchtlingen.
Die Ergebnisse zeigten, dass in Bayern insbesondere gegenüber Langzeitarbeitslosen, Flüchtlingen, Sinti und Roma und Muslimen Vorbehalte bestehen. Diese abwertenden Einstellungen sind wiederum besonders bei den Leuten ausgeprägt, die ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu Deutschland, oder ein generelles Institutionenmisstrauen aufweisen.
Dennoch zeigten die Modelle trotz der gefundenen Zusammenhänge, dass abwertende Einstellungen auch die Mitte der Gesellschaft betreffen.
Die Ergebnisse für Bayern unterscheiden sich im Vergleich zum Rest Deutschlands kaum voneinander. Auch zwischen München und dem Rest Bayerns zeigen sich keine bedeutenden Unterschiede.
Nach dem Vortrag stellte sich Martin Becher (Geschäftsführer Bayrisches Bündnis für Toleranz) gemeinsam mit Werner Fröhlich den Fragen der interessierten Gäste.