Frank Firsching (Bündnissprecher von Schweinfurt ist bunt und DGB Geschäftsführer), Dekan Oliver Bruckmann (Ev. Kirche), Marietta Eder (SPD) und Jürgen Wilk (Bürgeraktion gegen Rassismus) nahmen stellvertretend für das Bündnis aus knapp 70 Organisationen, Verbänden und Parteien den Würzburger Friedenspreis aus den Händen von Andreas Schrappe und Wolf von Bodisco (beide Würzburger Friedenskomitee) im Mainfranken-Theater entgegen.
Der Würzburger Friedenspreis ist ein Preis der Bürger der Stadt. 1995, zum 50.Jahrestag der Bombardierung Würzburgs ins Leben gerufen und seither ehrenamtlich vom Würzburger Friedenskomitee vergeben, dem mehr als 20 Organisationen angehören, informierte Dr. Thomas Schmelter, Komitee-Mitglied. Schmelter erklärte auch worum es inhaltlich geht. Es geht dem Friedenskomitee darum, bei all dem weltweiten Leid durch Kriege und Konflikte zu zeigen, dass es in Unterfranken Menschen und Gruppen gibt, die sich für ein friedliches gesellschaftliches Miteinander einsetzen und so vielen Mut machen. Schweinfurt ist bunt habe der Preis wegen seines stetigen Einsatzes für Demokratie und Toleranz verdient. Diese Einschätzung unterstrich Laudator Martin Becher, Geschäftsführer des bayrischen Bündnisses für Toleranz, in seiner Rede. Becher hob die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Bündnisse im Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus hervor. Er lobte die Breite vom Schweinfurt ist bunt, die ungewöhnlich sei, da dort auch alle Parteien jenseits des Rechtsradikalismus zusammen arbeiteten.
Bündnissprecher Frank Firsching dankte reichlich. Vor allem natürlich dem Friedenskomitee für die Auszeichnung, „die uns Ansporn und Verpflichtung ist, unsere Arbeit kraftvoll fortzusetzen“. Er dankte allen Aktiven, die in der Steuerungsgruppe seit Jahren ehrenamtlich mitarbeiteten, allen Verbänden, Vereinen und Organisationen, die sich als Bündnispartner klar gegen Rassismus, Nazismus und Antisemitismus aussprechen. Sein Dank umfasste die Stadt Schweinfurt für die wohlwollende Unterstützung, die Medien für die positive Rolle zur Mobilisierung am 1.Mai 2010 und auch die Sicherheitsbehörden und die Polizei für die vertrauensvolle und meist gute Zusammenarbeit. Dabei machte Firsching seine Wertschätzung für die vorwiegend jungen Antifaschisten deutlich, „die sich mal auf die Straße setzen um Nazi-Aufmärsche zu verhindern. Ich bin froh, dass es diese Menschen gibt.“ Noch deutlicher wurde Dekan Oliver Bruckmann, der im anschließenden Interview mit Frank Firsching davor warnte Links- und Rechtsextremismus in die gleiche Schublade zu stecken, er sagte: „Ideologisch ist Rechtsextremismus per se menschenfeindlich, der Linksextremismus ist im Gegensatz eben nicht per se menschenfeindlich.“