„Es ist geschafft“, postete der Sprecher des Zivilgesellschaftlichen Bündnisses für Demokratie und Toleranz „Schweinfurt ist bunt“ Frank Firsching auf Facebook nach der Gründung des Vereins „Freunde von Schweinfurt ist bunt“. Doch wozu ein Verein, wenn ein funktionierendes Bündnis besteht? Aber der Reihe nach.
Etwa 40 Personen aus den 76 Mitgliedsorganisationen von „Schweinfurt ist bunt“ trafen sich zur Vollversammlung im Gemeindesaal der Christuskirche bei Gastgeber Herrn Pfarrer Wolfgang Weich. Nach einem kurzen Rückblick auf die Aktionen des Bündnisses im Jahr 2016 von Marietta Eder und der Vorstellung des Satzungsentwurfes für den Verein durch Herrn Maximilian Grubauer wurden die Weichen zur Vereinsgründung gestellt. Dabei erläuterte Bündnissprecher Firsching Sinn und Zweck des Aufwandes:
Der Verein ersetzt nicht das breite zivilgesellschaftliche Bündnis. „Schweinfurt ist bunt“ bleibt ohne Veränderung bestehen. Das Problem des Bündnisses besteht darin, in der bestehenden, eher losen Form keine Chance auf die Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu haben. Folglich können weder steuerabzugsfähige Spendenquittungen ausgegeben werden, noch können Zuschussanträge bei Stiftungen gestellt werden. Und weil die Finanzierung der immer breiter werdenden Aktivitäten für unsere Demokratie und gegen rechtsextreme Demagogen auf Spenden und Zuschüsse angewiesen sind braucht es eine, als gemeinnützig anerkannte, Struktur.
Diese Struktur wird mit der Vereinsgründung geschaffen. Damit wird die Durchführung und die Finanzierung aller zukünftigen Aktivitäten satzungsgemäße Aufgabe des Vereins, dessen inhaltliche Ausrichtung der des Bündnisses gleicht. Da im Satzungszweck zudem festgelegt ist, dass „die Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Kräfte im Bündnis „Schweinfurt ist bunt“ als stetige Diskussions- und Austauschplattform“ verwirklicht werden soll, ist klar, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen Bündnis und Verein geben wird. Mit der Vereinsgründung wird die Arbeit um einen wesentlichen Faktor erweitert. Sind im Bündnis ausschließlich Verbände, Vereine, Organisationen, Gruppen und Parteien Mitglied, werden im Verein vorwiegend natürliche Personen Mitglied werden – es kann also jede und jeder Mitglied werden, sofern sie/er die inhaltlichen Ziele des Vereins unterstützen will. Der Jahresbeitrag wurde mit 10 Euro niedrig angesetzt, um keine finanzielle Hürde für Interessierte aufzubauen und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aus Schweinfurt Stadt und den Landkreis anzusprechen.
Nach der Vollversammlung war es dann soweit. Die Gründungsversammlung des Vereins „Freunde von Schweinfurt ist bunt“ diskutierte unter der Leitung von Versammlungsleiter Wolfgang Weich den vorgelegten Satzungsentwurf, stimmte kleinere Änderungsanträge ab und verabschiedete die Vereinssatzung einstimmig. Alle 36 eingetragenen Gründungsmitglieder votierten für die Annahme.
Es folgten die erforderlichen Vorstandswahlen nach angenommener Satzung. In geheimer Wahl wurde Frank Firsching zum 1. Vorsitzenden des Vereins ebenso einstimmig gewählt, wie Marietta Eder zur 2. Vorsitzenden. Wie auch Nicolas Lommatzsch, der zum Kassier gewählt wurde, gab es auch für die Wahl zum 1. und 2. Vorsitzende/n keine Gegenkandidaturen. Das änderte sich bei der Wahl der weiteren Vorstandsmitglieder. Für zwei Plätze standen drei Kandidaten/innen zur Verfügung. Gewählt wurden Jutta Greber und Maximilian Grubauer. Als Kassenprüfer wurden Julia Stürmer- Hawlitschek und Hubert Heusinger per Akklamation gewählt.
„Nun gilt es die weiteren Voraussetzungen bei den Behörden zu schaffen, damit der Verein im Jahr 2017 als gemeinnützig anerkannt starten kann. Ich freue mich auf eine gedeihliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorstand, dem Gesamtverein und dem Bündnis. Es gibt nach wie vor viel zu tun für Demokratie und Toleranz in unserer Gesellschaft, die auseinanderdriftet und von Demagogen und Rechtspopulisten verführt wird.“, so Frank Firsching in seinem Schlusswort.